In den letzten Therapiejahren habe ich sehr unterschiedliche Probleme und Situationen gesehen, aber es gibt zwei Themen, die sich oft wiederholen. Einerseits die Suchtproblematik (Alkohol, Marihuana, Essen,...) und andererseits die Tatsache des ständigen Bedarfs an externer Bestätigung.
Bevor ich fortfahre und erkläre, was die beiden verbindet, sollte ich erwähnen, dass ich mich nicht mit Suchtproblemen beschäftige, sondern dass sie immer wieder begleitend auftreten und manchmal den Fortschritt der Therapie behindern, weshalb ich mich darauf konzentrieren wollte.
Heutzutage suchen wir nach externer Bestätigung , zum Beispiel durch „Likes“ in sozialen Netzwerken, indem wir potenzielle Partner mögen nur um zu gefallen ohne weiterer Absicht, beruflichen Erfolg zu erzielen, Aufmerksamkeit zu erregen oder sportliche Erfolge zu erzielen, in verschiedensten Bereich.
Da sowohl in der Schule als auch in der Familie unsere schulischen oder sportlichen Erfolge mehr geschätzt werden, als unsere Art zu sein, und die Pädagogen wiederum sich auf sich selbst konzentrieren, aufgrund derhyperproduktiven Gesellschaft die wir geschaffen haben, kommt die Bestätigung nur dann, wenn wir Erfolge vorweisen können. All dies gewürzt durch eine ständige Werbung, die uns dazu drängt, „zu haben - kaufen“, wobei wir uns sehr auf das äußere Erscheinungsbild und die Art und Weise, wie wir uns der Welt zeigen, konzentrieren. Schließlich basiert unser Selbstwertgefühl auf dieser externen Bestätigung, und wenn wir sie nicht haben, beginnen wir zu leiden, als ob wir unter Entzug leiden.
Das ist der Punkt, an dem wir „süchtig“ nach externer Validierung werden. Wir denken, wir hätten die Kontrolle, weil wir wissen, wie wir diese Bestätigung erhalten, aber in Wirklichkeit kontrolliert sie uns.
Immer mehr Menschen leiden unter einer Sucht, sei es nach Essen, Marihuana oder einer anderen Substanz. In diesem Fall versucht die Person auch, ihr Unbehagen oder Angst vor Unbehagen zu kontrollieren, indem sie es vermeidet, sich den auftretenden Situationen zu stellen, selbst wenn es nur darum geht, der Wahrheit ins Auge zu sehen. Auch hier sagen die Leute oft: „Ich kontrolliere“, was ich nehme, während Tatsache ist, dass ich fliehen oder sofortige Befriedigung suchen muss, und in Wirklichkeit die Sucht mich kontrolliert. Auch hier haben wir unsere Verantwortung für unser Leben einer Substanz übergeben, die die Kontrolle übernommen hat.
Wenn man uns als Kinder unsere Art zu sein, unsere Fehler, unser Lernen, unseren Weg bestätigt und uns bedingungslos Liebe und Akzeptanz gezeigt hätten, würden wir nicht so viel externe Bestätigung brauchen. Wir hätten gelernt, einander zu akzeptieren, verletzlich zu sein, einander zu lieben, zu teilen und füreinander zu sorgen. Aber wie ich schon sagte, ist unsere Kultur von dem Glauben geprägt, dass die Bestätigung einer Person von anderen kommt, und zwar nicht nur in der Familie, sondern in der gesamten Gesellschaft, denn selbst Eltern mit aller Liebe der Welt haben ihre eigenen Erwartungen und Zwänge, die sie nicht loslassen können. Und Tatsache ist, dass wenn sie unsere Erfolge als Kinder fordern und wertschätzen, weil sie glauben, dass sie uns helfen in dieser Welt zu überleben, besser zu werden und in Zukunft unseren Lebensunterhalt zu verdienen wissen.
Es ist sogar notwendig, darauf hinzuweisen, dass es nicht falsch ist, eine externe Bestätigung einzuholen, da wir in Gesellschaft leben und soziale Wesen sind. Das Problem entsteht, wenn dies die einzige Art der Bestätigung ist die wir kennen, und wir nicht in der Lage sind, uns mit unserer inneren Welt zu verbinden, uns selbst kennenzulernen, uns selbst zu regulieren und uns selbst zu bestätigen.
Auch wenn es wahr ist, dass Eltern uns teilweise helfen, indem sie auf unsere Erfolge achten, sollten Kinder auch lernen, traurig zu sein, zu scheitern, aus Misserfolgen zu lernen, sich zu langweilen, zu warten und sich diese Emotionen von Eltern und Gesellschaft bestätigen zu lassen, ohne zu urteilen, zu kritisieren oder zu analysieren. Ohne vorheriges Scheitern, Fehler oder Frustration ist kein Erfolg möglich.
Auf die eine oder andere Weise haben wir alle unsere „Süchte“, mit denen unser Ego bestätigt, gesehen, oder geheilt werden möchte, um „Leiden“ zu vermeiden. Da die Anstrengung oft mit Leiden oder Opfern verbunden ist, und es das, was wir vermeiden wollen, übergeben wir deshalb die Kontrolle unseren schlechten Gewohnheiten, Substanzen oder Impulsen.
Kennen Sie Ihre „Sucht“?
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